Bayerischer Rundfunk sendet aus Nesselwang
aus Nesselwang (Allgäu)
eingestellt am 12.01.2016 von Pirmin Joas
Am 13. Januar 2016 zeigt das Bayerische Fernsehen um 20.15 Uhr die „Bayerntour“ mit Moderatorin Carolin Reiber aus Nesselwang im Allgäu. In der Bürgersendung werden regelmäßig die schönsten Flecken des Freistaats Bayern und dessen Einwohner charakterisiert. Wunderbar gelungen ist das auch in Nesselwang, wie ein kleiner Auszug aus dem Programm verdeutlicht.
Nesselwang liegt eingebettet in die Allgäuer Berglandschaft unterhalb der Alpspitze. Dort wohnt auch Heidi Ebentheur, ein Nesselwanger „Urgestein“. Heidi nimmt uns mit auf einen Ausritt durch ihr Nesselwang. Erster Stopp ist der traditionsreiche Brauerei-Gasthof Hotel Post, wo die beiden Schwestern Kathrin und Stephanie gerade für neuen Schwung an den Braukesseln sorgen. Ganz traditionell geht es dagegen ein paar Türen weiter, im Heimathaus zu. Eins darf beim ersten Besuch in Nesselwang natürlich nicht fehlen: das Skifahren. Und auch dafür ist die Heidi die perfekte Führerin.
Weiter geht es mit einem Blick hinter die Kulissen der Bergwacht Nesselwang. Zur 28-köpfigen Truppe gehören zwei Lawinenhunde: Basti und Luggi. Sie können einen Menschen auch dann noch riechen, wenn über ihm zwei bis drei Meter Schnee liegen. Bastis Herrchen heißt Alex Eberle, seit acht Jahren sind die beiden unzertrennlich, im Alltag und auf dem Berg. Die Bayerntour hat Basti, Luggi und ihre zweibeinigen Kollegen einen Tag lang begleitet.
Der nächste Programmpunkt dreht sich um die Kunst. Um Bilder, in denen man unendlich in die Ferne schauen kann, wie es scheint. Infrarotfotografie nennt sich die Technik mit der Peter Krahe arbeitet. Vor sechs Jahren zog er mit seiner Frau Gerti aus Augsburg nach Nesselwang in ein 300 Jahre altes Bauernhaus. Weit weg von der Großstadt, mitten in der Allgäuer Bergwelt hat der Künstler seine Heimat gefunden.
Wie auch Stephanie Ranacher. Die 32-jährige Tirolerin ist Hüttenwirtin im Enzianstüble an der Mittelstation der Alpspitzbahn. Eine einfache Hütte, in der es Speckknödel und Brotzeiten gibt und wo der Wirtin der persönliche Kontakt zum Gast sehr wichtig ist.
Große Geister, die mit ihren Erfindungen die Welt verändern wollen – Nesselwang hat sie immer gehabt und zieht sie auch noch heute an. Drei Technikbegeisterte aus drei Generationen veranschaulichen, dass in Nesselwang Tüftler- und Erfindergeist Tradition haben.
Tradition ist ja oft gleichbedeutend mit festgefahrenen Rollenklischees. Nicht in Nesselwang! Wenn Lydia Haslach den Ton angibt, richtet sich sogar ein Bürgermeister danach. Denn die 44-jährige leitet die Jodlergruppe Nesselwang. Seit mehr als 20 Jahren behauptet sie sich in der sonst von Männern dominierten Jodlerwelt und hat sich dort gehörigen Respekt verschafft – schließlich komponiert sie viele der ruhigen, klangvollen Jodlerstücke selbst. Und noch einen Rollentausch gibt es in Nesselwang: Hier schneidert ein junger Mann den Damen das passende Gewand. Markus Hippold hat sich auf das Dirndlschneidern spezialisiert.
Es war Ende des 19. Jahrhunderts als Skifahren in Deutschland allmählich populär wurde und Nesselwang war ganz vorne mit dabei. Der Skiclub wurde schon 1910 gegründet – einer der ersten überhaupt in Bayern. Die Werbemaschinerie für den Wintertourismus lief prompt mit an. Seitdem ist Skifahren nicht mehr aus dem Alltag der Einheimischen wegzudenken – auch in Form von Nordischer Kombination oder Biathlon. In manchen Häusern stapeln sich Pokale, schließlich haben Nesselwanger mehr als 300 nationale und regionale Meistertitel errungen. Auch bei Olympia waren sie erfolgreich, auf die Goldmedaillengewinner Franz Keller und Michael Greis sind in Nesselwang alle besonders stolz.
Die Sendung mit allen Berichten wird am Mittwoch, 13. Januar 2016, um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.
