Bad Kissingen – ein königliches Vergnügen
eingestellt am 09.08.2012 von Kathrin Betzen
Direkt an der Fränkischen Saale und den Ausläufern der südlichen Rhön liegt Deutschlands bekanntester Kurort: Bad Kissingen. Bereits seit dem Jahr 823 sprudeln in Bad Kissingen die Heilquellen. Da wundert es nicht, dass sich bereits im ausgehenden Mittelalter der Ruf der Stadt als exzellenter Kur- und Heilort festigte.
Im 19. Jahrhundert war Bad Kissingen vor allem Kaiserbad. Ludwig I. von Bayern hatte die Stadt gezielt zum Badeort ausbauen lassen. In der Folge gaben sich Gäste aus den europäischen Königshäusern förmlich die Klinke in die Hand. Die berühmtesten unter ihnen waren „Sisi“, die Kaiserin Elisabeth
von Österreich-Ungarn und ihr Gemahl sowie Zar Alexander II. Aber auch hochrangige Politiker der Zeit fanden in Bad Kissingen die nötige Erholung. Zu ihnen gehörte Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck. In seiner ehemaligen Unterkunft, der Oberen Saline, befindet sich heute ein Museum zu seinen Ehren.
Und nicht nur er dirigierte von hier aus die Staatsgeschäfte. Später weilte auch Bundespräsident Heinrich Lübke längere Zeit in Bad Kissingen und empfing hier seine Staatsgäste. Die Liste berühmter Kurgäste lässt sich mit Theodor Fontane, Leo Tolstoi, Adolph von Menzel und vielen weiteren Persönlichkeiten beliebig fortsetzen.
Das heutige Bad Kissingen ist ein moderner Gesundheitsstandort und eine Oase für Erholung und Regeneration. Die „Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH“, die einzelnen Hotels sowie andere touristische Einrichtungen setzen auf neue kreative Ideen und Marketingkonzepte und treiben die Entwicklung von neuen Angeboten im Bereich der Kurkliniken ebenso wie im Wellness- und Tourismusbereich voran.
Die KissSalis Therme gehört zu den schönsten europäischen Wellnessbädern. Das Angebot reicht von asiatischen Massagen bis zu skandinavischen Aufgüssen. Hier können sich die Gäste auch heute noch wie ein König fühlen, etwa bei einem Kaiserbad mit Rosenknospen. Auf 1.000 Quadratmetern Wasserfläche befinden sich neben dem großen Innenbecken zwei Außenbecken mit Strömungskanal, Heiß- und Kaltbecken, Intensivsole-, Therapie- und Massagebecken. Hier fällt es leicht, neue Kräfte zu sammeln und die innere Ruhe wiederzufinden. Lichtdurchflutete Räume und ein weites Freigelände erwarten die Gäste.
Im Juni 2007 wurde das China Liangtse Wellness Zentrum der Huaxia Liangzi Group Limited in Bad Kissingen eröffnet. Es war damit das erste original chinesische Reflexzonenmassage-Zentrum in Deutschland. Geschulte Therapeuten aus dem Reich der Mitte wenden hier in authentischem Ambiente die jahrhundertealten fernöstlichen Heilkünste an.
Wer sich genügend entspannt hat, den erwarten viele Sehenswürdigkeiten, alle zu Fuß innerhalb der Stadt erreichbar. Wer mag, kann sich einer der zahlreichen geführten Touren mit Schwerpunkt auf der Geschichte Bad Kissingens oder durch die vielen Parkanlagen anschließen. Im Kurpark wandeln die Besucher zum Beispiel auf den Spuren der historischen Persönlichkeiten wie Otto Fürst von Bismarck, der hier gern spazieren ging.
Ein Muss für jeden Besucher ist das Wahrzeichen der Stadt, der Regentenbau. Von 1911 bis 1913 von Max Littmann erbaut, begeistert er mit imponierenden Sälen und einem Garten, der ein einziges Blütenmeer ist. Dazu beeindrucken die Gebäude rund um den heutigen Kurgarten: der Arkadenbau, Europas größte Wandel- und Brunnenhalle sowie die Bayerische Spielbank lassen den Geist der Belle Epoque wieder aufleben.
Im Herzen Bad Kissingens erleben Besucher noch heute das ursprüngliche Flair des Weltbades. So wird im Kurgarten Cafe direkt neben dem Regentenbau noch die Tradition des Tanztees gepflegt. Darüber hinaus finden hier spannende Krimi-Dinner statt.
Die charmante Mischung aus Tradition und Moderne zeichnet Bad Kissingen aus. Wie gut, dass dieses Vergnügen heute nicht mehr nur Kaisern und Königen vorbehalten ist – auch wenn man sich
zuweilen gar wie Kaiserin Sisi fühlt, wenn man in der Stadt ihren Spuren folgt.
Der Rosengarten als Gegenstück zum Kurgarten, der einst den Kurgästen vorbehalten war, ist als Garten für die Bürger entstanden. Heute erfreuen sich alle an der Pracht der 1.200 Rosenstöcke, die im Juni und Juli ihre volle Pracht und den schönsten Duft entfalten. Beliebtes Fotomotiv ist auch der
große Fächer-Springbrunnen mit seinen Wasserspielen, der durch seine Beleuchtung eine stimmungsvolle Atmosphäre verbreitet. Zwischen dem Rosengarten und der Saline verkehren auf der Fränkischen Saale die zwei so genannten „Dampferle“, die in den Monaten April bis Oktober unter der Woche alle 40 Minuten und am Wochenende alle 20 Minuten ablegen.
Der 15 Hektar große Luitpoldpark mit seinem unverwechselbarem Flair ist die Ruheoase Bad Kissingens und ein beliebtes Ziel all jener, die Ruhe suchen und dabei die Augen in einem grünen und blühenden Umfeld schweifen lassen wollen: Eine „Oase der Frische“ wurde mit der Errichtung der mediterranen Kneipplandschaft samt Arm- und Fußtretbecken geschaffen. Im Klanggarten mischen sich natürliche und sphärische Klänge vom Band mit Vogelgezwitscher aus dem Park und fügen sich zu einer entspannenden Musik zusammen, die Jung und Alt anspricht. Das Barfußlabyrinth gehört zum Projekt „Dreiklang“ im Luitpoldpark. Zusammen mit der mediterranen Kneipplandschaft und dem Klanggarten bildet es eine Gesamtanlage zur Harmonisierung von Körper (Kneipplandschaft), Seele (Klanggarten) und Geist (Rasenlabyrinth).