25 Jahre „Regensburger Vertrag“
aus Bad Füssing (Bayerisches Golf- und Thermenland)
eingestellt am 05.10.2016 von Birgit Kreuzhuber
Grenzenloser Schutz für Europas beliebteste Thermalquellen
Einer der ersten „grenzenlosen“ europäischen Umweltschutzverträge feiert 25. Geburtstag: Mit der Ratifizierung des „Regensburger Vertrags“ haben sich Deutschland und Österreich 1991 gemeinsam zum Schutz des größten unterirdischen Thermalwasservorkommens in Europa verpflichtet. Diese Umweltschutzvereinbarung ist nach Einschätzung vieler Experten ein Dokument von historischer Dimension und ein Manifest für den grenzüberschreitenden Umweltschutz. Der Vertrag ist seit einem Vierteljahrhundert vor allem auch ein Schutzschild für die beliebtesten Thermalquellen Europas: die legendären Heilwasservorkommen von Bad Füssing. 1,6 Millionen Besucher nutzen dort Jahr für Jahr das aus 1000 Metern Tiefe sprudelnde heilkräftige Wasser.
Der „Regensburger Vertrag“ regelt u.a. die Wasserentnahme aus einem riesigen, dicht verwobenen Netz unterirdischer Heiß- und Heilwasservorkommen auf dem Gebiet Bayerns und Oberösterreichs. Von Regensburg bis Linz erstreckt sich dieses Netzwerk von Thermalwasser-Strömen mit einer Breite von bis zu 50 und einer Länge von rund 150 Kilometern. Dieser „unterirdische Thermalwasserschatz“ ist mit 5900 Quadratkilometern zwölf Mal größer als der Bodensee.
Wie Untersuchungen zeigen, liegt der Thermalwasserdurchsatz der Wasser führenden Schichten im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet bei rund 600 Litern pro Sekunde. Ein Kernziel des „Regensburger Vertrags“ ist es, langfristig die Existenz und Qualität des bayerisch-österreichischen Thermalwasserreservoirs auch bei zunehmender Nutzung für künftige Generationen zu erhalten und eine nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten. Wasserqualität: unverändert seit 70 Jahren
Das Besondere an dem an vielen Stellen angezapften Thermalwasser-Vorkommen: Obwohl aus dem gleichen Aquifer stammend, unterscheiden sich die Inhaltsstoffe des Wassers je nach Region zum Teil ganz erheblich. Von der Vereinbarung profitieren deshalb vor allem die Heilbäder des Bayerischen Thermenlands und hier besonders das Flaggschiff unter Europas Thermalkurorten: Bad Füssing. Hier sprudelt das Thermalwasser mit einer sehr speziellen Wirkstoffkombination artesisch an die Oberfläche.
Die Heilwirkung der Bad Füssinger Thermen bei Gelenkerkrankungen gilt als hochwirksam bei der natürlichen Behandlung etwa von Rückenproblemen oder Rheuma. So berichteten 80 Prozent der Bad Füssinger Thermenbesucher mit Gelenk- und Rückenschmerzen im Rahmen einer großen Studie von einer deutlichen Reduzierung ihrer Beschwerden. Ständige Qualitätskontrollen der Brunnen zeigen: Das bayerisch-österreichische „Schutzschild“ wirkt. Die Zusammensetzung des Wassers aus den Bad Füssinger Thermalquellen, die aus dem Molassebecken gespeist werden, ist bis heute identisch wie bei Erschließung der Quellen vor mehr als 70 Jahren.
